Laser Toner - eine kleine Materialkunde

Wir verkaufen nicht nur Thermorollen, Bonrollen oder Kassenrollen, sondern jetzt auch Toner. Toner bezeichnet man ein Farbmittel in Pulverform, das zur Erzeugung eines Ausdrucks auf Papier in Fotokopierern und Laserdruckern verwendet wird. Dieser Stoff wird meist in passenden Kartuschen, Patronen oder Kassetten für das jeweilige Gerät geliefert. Die Teilchen des Tonerpulvers sind 5 bis 35 µm groß. Durch diese Feinheit des Stoffes ist Toner sehr fließfähig und besitzt dadurch beinahe die Eigenschaften einer Flüssigkeit. Der Stoff setzt sich aus Farbpigmenten, Kunstharz, magnetisierbaren Metalloxiden und zusätzlichen Hilfsstoffen zusammen.

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Toner ist ein sehr wertvoller Stoff, da die Anforderungen an das Material sehr hoch sind. Hochauflösende Druckbilder erfordern eine entsprechende Feinheit des Toners. Dabei muss die Schwärzung sehr tief sein, ohne dabei einen sicht- oder fühlbaren Auftrag zu erzielen. Gleichzeitig soll der Farbstoff auf dem zu bedruckenden Material (Papier oder auch Spezialfolien) sehr gut haftbar sein und darf keine Feuchtigkeit annehmen (antihygroskopische Eigenschaft).

Druckprinzip und Handhabung

Tonerpartikel enthalten magnetisierbare Zusätze, die sich an dem Magnetfeld einer Entwicklerwalze ausrichten (hier kommt ein zusätzlicher eisenhaltiger Entwickler zum Einsatz) und dabei elektrostatisch negativ aufgeladen werden. Die so entstehende Tonerbürste berührt eine Photoleitertrommel, wo das eigentliche Druckbild abgenommen wird. Eine Tonerkartusche enthält neben dem Farbstoff auch den Entwickler, der kein Verbrauchsstoff ist. Dies gewährleistet dauerhaft ein korrektes Mischungsverhältnis zwischen Toner und Entwickler – ein zu hoher Entwickleranteil würde die Photoleitertrommel durch die Eisenpartikel beschädigen. In früheren Laserdruckern befand sich der Entwickler in einer separaten Einheit des Druckers.

 

Nachdem die Tonerbürste auf die mit ca. 5000 Volt aufgeladene Photoleitertrommel aufgebracht wurde, wird der Toner durch elektostatische Kräfte auf das an der Photoleitertrommel vorbeilaufende Papier übertragen und anschließend mittels einer Heizwalze bei ca. 180° C angeschmolzen und fixiert. Dies erklärt, warum das bedruckte Papier, das direkt aus dem Laserdrucker kommt, immer so warm ist.

 

Durch die Tatsache, dass Toner mittels Wärme auf dem Papier fixiert wird, ist es möglich, den Toner umgekehrt auch mit Wärme wieder zu lösen. Dieses Prinzip kommt bei der so genannten Tonertransfermethode zum Einsatz. Bei diesem Verfahren wird auf Spezialfolien gedruckt, auf denen der Toner nicht zu stark haftet. Mit diesen Folien kann dann mittels eines Laminiergerätes oder Bügeleisens das Druckbild auf andere Materialien (z. B. Metallschilder, T-Shirts) übertragen werden.

Umweltaspekte: Wie schädlich oder gar gefährlich ist Toner?

Da Toner ein extrem feines Pulver ist, erzeugt der Stoff Feinstaub, der selbst von Staubsaugern nicht gefiltert werden kann. Allgemein haftet Toner der Ruf an, gesundheitsschädlich zu sein, solange er nicht auf dem Papier fixiert ist. Die feinen Partikel sind so klein, dass sie die Schutzfunktionen der Lunge des Menschen ungehindert passieren können und so in den Körper eindringen. Daher sollte man insbesondere bei der Reinigung von Laserdruckern Vorsicht walten lassen und spezielle Tonerstaubsauger verwenden. Viele Druckermodelle können mit Feinstaubfiltern nachgerüstet werden, die am Luftauslass befestigt werden.

 

Während des Fixiervorganges können durch die Hitze bei der Fixierung Styrol und Benzol freigesetzt werden – beides Stoffe, die als krebsverdächtig oder gar krebserregend gelten. Hinzu kommen erhöhte Ozon-Emissionen, die bei einigen Druckermodellen nachgewiesen wurden. Aus diesen Gründen sollten Laserdrucker nicht dauerhaft in Wohnumgebungen betrieben werden – viele Büros stellen Ihre Laserdrucker in eigens dafür eingerichteten Druckerräumen auf.

 

Verbrauchte Tonerkartuschen dürfen aus naheliegenden Gründen nicht über den Hausmüll entsorgt werden, da auch leere Kartuschen Tonerreste und somit umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten. Händler und Hersteller sind verpflichtet, leere Tonerpatronen kostenlos zurückzunehmen. Dies kann durch Rückgabe im Fachhandel oder durch Einsenden an den Hersteller erfolgen.

Möglichkeiten des Recyclings von Laser-Tonern

Die meisten Tonerkartuschen können mit Refilltonern wieder befüllt werden. Eine Reihe von Unternehmen haben sich auf dieses Verfahren spezialisiert und kaufen leere Tonerkartuschen von Endverbrauchern zu Preisen zwischen 10 Cent und mehreren Euro an. Diese werden dann nach Wiederbefüllung sowie Ersatz von Verschleißteilen zu günstigen Preisen als sogenannte Rebuilt-Toner wieder verkauft. Diese stehen gegenüber der Neuware qualitativ in nichts nach. Dieses Recyclingverfahren kommt in hohem Maße dem Umweltschutz zugute, weil die Tonerkartuschen aus vielen verschiedenen Materialien und Einzelteilen bestehen, die auf diese Weise mehrfach wiederverwendet werden können.

 

Im Internet findet man viele Anleitungen, die das Wiederbefüllen von Tonerkartuschen beschreiben. Diese sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Ein wenig handwerkliches Geschick gehört dazu, und der Umgang mit Toner ist, wie oben beschrieben, nicht unbedingt der eigenen Gesundheit zuträglich. Hier sollte unbedingt mit Atemschutz gearbeitet werden, da sonst evtl. eingeatmete Tonerpartikel die Bronchien verstopfen könnten. Das Tonerpulver muss genau auf den verwendeten Drucker abgestimmt sein, da die Zusammensetzungen und die Schmelzpunkte von Tonern verschiedener Hersteller sehr variieren können. Ein falscher Toner kann u. U. einen Laserdrucker unrettbar zerstören.

Tipps und Tricks, wenn der Toner leer ist

Viele Laserdruckertypen messen den Tonerverbrauch anhand der gedruckten Seitenzahlen und geben nach einer intern festgelegten Zahl die Meldung aus, dass der Toner leer sei. Dies muss aber nicht zwangsläufig immer der Fall sein, insbesondere, wenn man häufig wenig Text oder Farbflächen auf ein Blatt druckt. Bei manchen Druckern kann man sich wie folgt behelfen: Man entnimmt die vermeintlich leere Tonerkartusche und setzt eine neue ein. Das Gerät setzt jetzt den Seitenzähler wieder auf Null zurück. Wenn man jetzt wieder die alte Kartusche einsetzt, kann diese weiter genutzt werden, bis sie tatsächlich vollständig entleert ist. Bei aktuellen Druckermodellen befindet sich jedoch der Seitenzähler in Form eines Chips direkt an der Kartusche – hier funktioniert dieser kleine Trick nicht mehr.

 

Bei einigen Kartuschentypen der Firma Brother wird der Füllstand durch eine Art Lichtschranke gemessen, die durch einen Lichtdurchlass an der Seite quasi ins Innere “hineinleuchtet”. Sobald der Drucker meldet, dass der Toner leer sei, kann man dieses Sichtfenster überkleben oder mit einem schwarzen Filzstift bemalen, so dass der Lichtdurchlass verhindert wird. Auf diese Weise können noch rund 300 weitere Seiten gedruckt werden.